Steinobst im Garten selbst anbauen
Als Steinobst werden Früchte bezeichnet, die einen einzelnen, verholzten Kern in der Mitte haben. Drumherum befindet sich das Fruchtfleisch, das meist saftig und essbar ist.
Steinobst gehört zur Familie der Rosengewächse. Es ist vor allem in gemäßigten Klimazonen beheimatet. Dieses Obst wächst immer auf Bäumen, die in freier Natur bis zu 20 Meter hoch werden können, wie die Vogelkirsche.
Zu den bekanntesten Vertretern des Steinobstes zählen Kirsche, Pfirsich, Aprikose, Nektarine, Pflaume, Zwetschge, Renekolde und Mirabelle.
Je nach Sorte erscheinen an den Bäumen im April/ Mai weiße, rote oder rosa Blüten. Die Früchte reifen im Sommer und Herbst. In den europäischen Gebieten reift zuerst die Kirsche, dann der Pfirsich, gefolgt von Aprikose und Pflaume.
Der Baumschnitt sollte bei Steinobst im Sommer nach der Ernte erfolgen. Im Winter besteht die Gefahr von Pilzkrankheiten. Steinobst, vor allem Kirschbäume, sollten nicht zu stark geschnitten werden.
Qualität
Steinobst reift nach dem Pflücken kaum nach. Für einen hervorragenden Geschmack sind angemessenes Ausreifen und kurze Transportwege maßgeblich. Es empfiehlt sich auf regional angebotenes Obst zurückzugreifen, welches bereits kurz nach der Obsternte verzehrt werden sollte.
Verwendung
Steinobstfrüchte enthält viel Fruchtzucker und schmecken dadurch sehr süß. Deshalb werden sie besonders gern roh verzehrt, können aber auch gegart, eingeweckt oder zu Kompott, Marmelade oder Saft verarbeitet werden. Steinobst wird auch für Kuchen gern verwendet. Pflaumen und Aprikosen sind als Trockenobst sehr schmackhaft und liefern hochkonzentrierte Nährstoffe.
Aus den Kernen von Pfirsichen und Aprikosen wird Persipan hergestellt, eine Art Marzipan-Ersatz. Der in diesen Kernen enthaltene Bitterstoff Amygdalin muss enzymatisch aufspalten und die freigesetzte Blausäure entfernt werden, denn diese ist für den Menschen giftig. Reines Persipan wird nur selten konsumiert. Es findet eher in der Gebäckherstellung Verwendung.
Gesundheitswert
Steinobst enthält viele Nährstoffe. Es ist reich an Ballaststoffen und regt dadurch die Verdauung an. Es hat einen hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen, wie Vitamin B1, B2 und C, Eisen sowie Kalium. Auch sekundäre Pflanzenstoffe, wie Flavonoide und Carotinoide, sind enthalten und gesundheitsfördernd. Darüber hinaus enthält Steinobst viel Wasser, aber kaum Fette und Eiweiße.
Schädlinge und Krankheiten
Einer der bekanntesten Schädlingsvertreter ist der Pflaumenwickler. Deren Larven, kleine Würmer, sich durchs Fruchtfleisch von Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen und Renekolden fressen. Vor dem Verzehr sollten deshalb die Früchte immer geöffnet werden.
Im Kirschanbau ist die Kirschfruchtfliege häufig anzutreffen. Die weißen Maden der Fliege fressen sich durch das Fruchtfleisch. Mit Fliegenfallen lassen sich die Schäden eindämmen, jedoch nicht vollständig vermeiden. Es empfiehlt sich auf frühe Kirschsorten auszuweichen, die zur Zeit der Eiablage bereits abgeerntet sind.
Die Raupen des Frostspanners fressen im frühen Frühjahr bis in den Mai hinein die jungen Blätter und Blattknospen. Ein Baumanstrich und im Herbst ein Raupenleimring können helfen, den Befall zu verringern.
Blattläuse saugen die Pflanzensäfte aus den Blättern und scheiden sie als sogenannten Honigtau wieder aus. Dieser wiederum lockt oft andere Insekten an und dient als Nährboden für diverse Pilze. Die befallenen Äste und Triebe müssen großflächig entfernt werden.
Eine häufig bei Pfirsichen und Mirabellen auftretende Krankheit ist die Kräusel- oder auch Bläschenkrankheit. Sie wird durch Pilze übertragen und bewirkt, dass die Blätter sich kräuseln, verfärben und schließlich vom Baum fallen. Wodurch sich der Blüten- und Fruchtbesatz stark verringert, der Baum kann sogar absterben. Befallene Triebe und Früchte müssen möglichst frühzeitig entfernt werden. Es gibt außerdem diverse zugelassene Pflanzenschutzmittel.
|